VESPEERA-Maßnahmen aus Sicht der Hausarztpraxen

Insgesamt setzt das Programm an verschiedenen Stellschrauben an und deckt somit die Versorgung der Patienten von der Krankenhauseinweisung bis zur Entlassung und darüber hinaus ab. Die im Rahmen von VESPEERA in den Hausarztpraxen ergriffenen Maßnahmen werden von VERAHs und Hausärzte gemeinsam durchgeführt. Die Integrierbarkeit des VESPEERA-Projektes in den Versorgungsalltag steht für uns hierbei im Fokus und wird daher im Rahmen der Studie mithilfe einer Prozessevaluation untersucht.

a) Vor dem Krankenhausaufenthalt:

Bei einer Einweisung in ein Krankenhaus ist es für die nahtlose Versorgung der Patienten wichtig, eine angemessene Kommunikation mit dem stationären Sektor zu schaffen. Hierzu wird vor einem geplanten Krankenhausaufenthalt ein Assessment zur standardisierten Erhebung wichtiger medizinischer, pflegerischer und sozialer Patientendaten durchgeführt. Aus diesem Assessment wird automatisch über die Software ein Einweisungsbrief generiert, der die Informationen für Krankenhäuser zusammenfasst.

Zudem umfasst das Programm eine Informationsbroschüre für Patienten, sodass auch diese sich gezielt auf den Krankenhausaufenthalt vorbereiten können.

b) Während des Krankenhausaufenthaltes:

Während Ihr Patient/Ihre Patientin sich im Krankenhaus befindet, kann das zuständige Personal in der Klinik Sie bei Bedarf telefonisch kontaktieren. Im Rahmen dieses Telefonates können bereits wichtige Behandlungsergebnisse besprochen und der Entlasstermin abgestimmt werden. Dieser Zwischenschritt ist jedoch abhängig davon, ob das jeweilige Krankenhaus ebenfalls an VESPEERA teilnimmt und ob der Patient bereits vor dem Krankenhausaufenthalt für VESPEERA eingeschrieben wurde.

c) Nach dem Krankenhausaufenthalt:

Nach der Entlassung wird erneut ein Assessment durchgeführt. Hierbei findet eine strukturierte, standardisierte Planung der Weiterbehandlung statt.

Während des Krankenhausaufenthaltes in einer teilnehmenden Krankenhausabteilung wird der sogenannte HOSPITAL-Score erhoben. Dieser gibt Aufschluss über das Risiko der Wiedereinweisung in ein Krankenhaus und berechnet sich aus insgesamt sieben Werten, wie der Länge des Krankenhausaufenthaltes, der Anzahl an Krankenhausaufnahmen im vorausgegangenen Jahr, dem Hb-Wert bei Entlassung und vier weiterer Werte. Aus diesen Werten wird dann der Score erhoben, der auf ein erhöhtes Risiko zur Wiedereinweisung hindeutet.
Liegt bei Entlassung ein erhöhtes Risiko vor, kann beim Patienten ein individuell angepasstes (Telefon-) Monitoring für bis zu 3 Monate nach Entlassung durchgeführt werden.

 

Wird der Patient ungeplant in ein Krankenhaus eingewiesen, fallen die Maßnahmen a) vor und b) während des Krankenhausaufenthaltes weg. Sie können als Praxis diese Patienten in VESPEERA einschließen, wenn sie nach dem Krankenhausaufenthalt wieder in Ihre Praxis kommen. In diesem Fall beinhaltet VESPEERA für die Patienten die Maßnahmen c) nach dem Krankenhausaufenthalt.

zurück